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Regierungspräsidium Freiburg grei� Forderungen der Gemeinden und der Bürgerinitiative zum Polder Wyhl/Weisweil auf

In einer sehr konstruktiven Arbeitsatmosphäre fand mit den Planern des Regierungspräsidiums Freiburg, den Bürgermeistern und Gemeinderäten aus Sasbach, Wyhl, Weisweil und Rheinhausen sowie dem Vorstand der Bürgerinitiative Polder Wyhl/Weisweil so nitt e.V. im Gymnastikraum der Weisweiler Rheinwaldhalle die 10. Sitzung der Arbeitsgruppe zum Hochwasserrückhalteraum Wyhl/Weis-weil statt. Eigentlicher Anlass der Sitzung war die Erläuterung der inzwischen vorliegenden Umweltverträglichkeitsstudie zu dem Vorhaben. Die gute Nachricht für die betroff enen Gemeinden und die hier lebenden Menschen kam erst am Ende der rund dreistündigen Sitzung, als der für das Integrierte Rheinprogramm im Regierungspräsidium Freiburg verantwortliche Referatsleiter Harald Klumpp das weitere Vorgehen in dem bereits eröff neten Planfeststellungsverfahren absteckte. Klumpp stellte in Aussicht, dass durch eine frühzei-tige Durchströmung ausgewählter Schluten die von den Gemeinden und der Bürgerinitiative geforderte Schlutenlösung über einen Zeitraum von gut fünf Jahren erprobt werden kann. Im Rahmen eines begleitenden Monitorings könne so festgestellt, ob die gefor-derte Schlutenlösung tatsächlich eine Alternative zu den Ökologischen Flutungen darstellen kann.

Damit trägt das Regierungspräsidium Frei-burg den Sorgen und Forderungen der am Rückhalteraum lebenden Menschen ein gro-ßes Stück Rechnung. Im Dezember vergan-genen Jahres hatten rund 7.700 Menschen einen Aufruf der Bürgerinitiative unterstützt, in dem eine Durchströmung der vorhande-nen Schluten gefordert wurde, anstelle den Rheinwald an knapp 60 Tagen jedes Jahr zu-sätzlich zu fluten. Die Unterschriften wurden Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer kurz vor Weihnachten 2018 übergeben. Für die Gemeinden und die Bürgerinitiati-ve ist wichtig, dass die nun angebotene Er-probung der ökologischen Schlutenlösung ergebnisoffen erfolgt. Dabei müssen die Schluten und deren Vernetzung von allen Beteiligten gemeinsam festgelegt werden. Wie die Bürgermeister von Sasbach, Wyhl, Weisweil und Rheinhausen in einem offenen Brief an Umweltminister Untersteller bereits im Dezember vergangenen Jahres geschrie-ben haben, ist es hierzu erforderlich, im Planfeststellungsbeschluss des Landrat-samtes Emmendingen festzulegen, welche naturschutzfachlichen Planzielparameter erreicht werden müssen. Am Ende des Mo-nitoringzeitraums, den das Regierungspräsi-dium Freiburg nun mit gut fünf Jahren an-gibt, kann dann im besten Fall das Ergebnis stehen, dass die naturschutzfachlichen Plan-zielparameter auch mit der Schlutenlösung erreicht werden. Ökologische Flutungen wären dann entbehrlich. Unterstützung für eine praktische Erpro-bung der Schlutenlösung kommt inzwi-schen auch von den Umwelt- und Natur-schutzverbänden. Zwar ist ein zehnjähriger Verzicht auf die Ökologischen Flutungen wie von den Gemeinden und der Bürgeri-nitiative gefordert, für den BUND und den NABU nicht mit dem Bundesnaturschutz-gesetz in Übereinstimmung zu bringen, wie die baden-württembergischen Landesvor-sitzenden Dr. Brigitte Dahlbender (BUND) und Johannes Enssle (NABU) in einem ak-tuellen Schreiben an die Bürgermeister der Gemeinden Sasbach, Wyhl, Weisweil und Rheinhausen sowie an den Vorsitzenden der Bürgerinitiative Polder Wyhl/Weisweil so nitt e.V. erklären. Dennoch sprechen sich die beiden Umwelt- und Naturschutzverbän-de dafür aus, über einen möglichst langen Zeitraum mit der vorgezogenen Flutung von ausgewählten Schluten die Schluten-lösung zu testen. BUND und NABU erklären ausdrücklich ihre Zustimmung, auf Ökologi-schen Flutungen zu verzichten, falls sich in einem gemeinsam abgestimmten Monito-ring herausstellen sollte, dass die Flutung der ausgewählten Schluten eine hinreichen-de Anpassung der Lebensgemeinschaften an die Hochwasserrückhaltungen bewirkt. Sollte diese Anpassung im Rahmen der Erprobung der Schlutenlösung nicht zu be-legen sein, müsse nach erfolgtem Probebe-trieb zwingend mit den Ökologischen Flu-tungen begonnen werden. Für die Gemeinden Sasbach, Wyhl, Weisweil und Rheinhausen sowie die Bürgerinitiative Polder Wyhl/Weisweil so nitt e.V. liegt mit der nun genannten gut fünf Jahre dauernden Testphase der Durchströmung der Schluten ein konstruktiver Vorschlag des Regierungs-präsidiums Freiburg vor, der das Leben der Menschen am zukünftigen Polderraum er-träglicher macht und die Akzeptanz der zu tragenden Lasten der Hochwasserrückhal-tung erhöht. Erfreulich ist zudem die in die-sen Tagen uns zugegangene Stellungnah-me der Umwelt- und Naturschutzverbände BUND und NABU, die den Weg für eine ge-meinsam getragene Lösung frei macht. Bürgermeister Jürgen Scheiding, Gemeinde Sasbach a.K. Bürgermeister Ferdinand Burger, Gemeinde Wyhl a.K. Bürgermeister Michael Baumann, Gemeinde Weisweil Bürgermeister Dr. Jürgen Louis, Gemeinde Rheinhausen Dieter Ehret, Vorsitzender der Bürgerinitiati-ve Polder Wyhl Weisweil – so nitt e.V.